„AWO vor, noch ein Tor“



Ganz im Sinne des jüngst erschienenen Kinderbuches von Ingo Siegner („Gustav vor, noch ein Tor“) machten sich am 23. Oktober vier Kindertagesstätten der Arbeiterwohlfahrt – Nordstemmen, Garbsen sowie zwei KiTas aus Hameln - auf den Weg nach Hannover um dort die AWD-Arena zu besuchen. Für die Kinder war das ehemalige Niedersachsenstadion selbstverständlich nur eine Nebensache.

 

Um ein Autogramm ihrer Fußballstars von Bundesligist Hannover 96 zu erhaschen, machte es den 4- bis 6-Jährigen nichts aus, sich eineinhalb Stunden in die Kälte zu stellen und den Spielern beim Training zuzusehen. Den verantwortlichen Betreuern hingegen fiel das eindeutig schwerer.

 

Als die Spieler jedoch Anstalten machten, das Feld zu verlassen, kam selbst der verfrorenste Zuschauer wieder auf die Beine um die Gelegenheit ein Foto oder ein Autogramm vom Lieblingsspieler zu ergattern bloß nicht zu verpassen. Manche Betreuer(innen) wirkten fast aufgeregter als ihre Sprösslinge, was ganz offensichtlich nicht bloß von der Sorge herrührte, im Trubel eines der Kinder aus den Augen zu verlieren.

 

Neben Schals, Trikots und Mützen wurde nun alles gezückt, was irgendwie autogrammtauglich schien und im Nachhinein vermutlich noch für einigen Gesprächsstoff mit den jeweiligen Müttern sorgen wird. Perfekt ausgerüstet warf sich die jugendliche Meute ins Fangetümmel.

 

Während der eine oder andere Spieler am liebsten sofort die schützenden vier Wände der Umkleidekabine aufgesucht hätte – nach dem anstrengenden Training keinem zu verübeln  – nahm sich Mancher noch die Zeit, pädagogische Maßnahmen durchzuführen. Robert Enke z. B. wies die Kinder – und hin und wieder auch Ältere – freundlichst darauf hin, dass „Bitte“ und „Danke“ den gängigen Höflichkeitsformen entsprächen und dass für diese zwei Worte selbst in der größten Hektik Zeit bliebe. Respekt!

 

Als sich schließlich auch der letzte Spieler einen Weg durch die autogrammjagenden Massen gebahnt hatte, machte sich die AWO-Truppe – nun leider ohne die Garbsener -  auf den Weg zum nächsten Programmpunkt: eine Führung durch die AWD-Arena. Wer bisher dachte, in der AWD-Arena gäbe es außer 49.000 Sitzplätzen, 8.000 Stehplätzen, einem bisschen Rasen und zwei eisernen Kästen nichts zu sehen, wurde im Laufe dieser Führung eines Besseren belehrt.

 

Dirk Köster, Chef des Hannover 96 Fanshops, führte die Gruppe auf eine nicht ganz  kindgerechte, aber durchaus interessante Reise durch die „Heiligen Hallen“. Auch wenn davon auszugehen ist, dass von den etwa 35 Kindern keines die tiefere Bedeutung eines Business Seats verstanden hat, hatten alle ihren Spaß. Ein besonderes Highlight stellten die Bänke am Spielfeldrand dar, wo sich vermutlich der ein oder andere schon wie der nächste Dieter Hecking fühlte. Im Übrigen hatte man von dort einen wunderbaren Ausblick auf die toten Krähen, die überall an der Dachplane verteilt aufgehangen waren. Wie sich später herausstellte, hat das einen tieferen Sinn: die toten Krähen gelten der Abschreckung anderer Vögel, sich auf dem Dach niederzulassen und eventuell die teure UV-durchlässige ETFE-Folie - was auch immer das ist - zu beschädigen.

 

Auch auf den holländischen Rasen, der mit einer Art Fußbodenheizung ausgestattet ist, legt man in der AWD-Arena besonderen Wert. Deshalb wurde den Kindern auch die Bitte verwehrt, einmal in ihrem Leben auf Bundesligarasen stehen zu dürfen, da sich unter ihren Schuhen womöglich Keime oder Bakterien, die Unkraut hervorrufen, befinden könnten.

Als schließlich alle geologisch-architektonischen Fragen geklärt waren, ging es weiter in die Spielerkabinen. In die der Gäste, natürlich. Recht unspektakulär an sich, aber die große „Entspannungswanne“, die den Spielern zur Verfügung steht, sorgte für Begeisterung.

 

 Nach einem Schwenk durch die Presseräumlichkeiten und einem Boxenstopp bei den Toiletten, endete die Reise dort, wo sich angefangen hatte: in der Kälte.

Selig, wenn auch durchgefroren, machten sich die KiTa-Kinder auf die Heimreise  - sicher werden sie in der hauseigenen „Entspannungswanne“ den Tag noch einmal Revue passieren lassen.

Eines ist jedoch sicher, jedes Mal, wenn die Kinder ihre Trikots und Bälle zur Hand nehmen, werden sie sich an einen schönen Tag zwischen Trainingseinheiten und Torpfosten erinnern.




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