Auch AWO Kitas Wiesenstraße und Spandauer Weg droht das Aus durch Kita-Richtlinie



AWO fordert transparente, faire Verhandlungen mit Stadt Hildesheim


Die neue „Richtlinie zur Förderung der von freien Trägern betriebenen Kindertagesstätten“ der Stadt Hildesheim bedeutet für die AWO Mehrkosten von 200.000 Euro. Mit Blick auf die kommende Ratssitzung am 4. Juli 2011 macht die AWO deutlich:“ Eine Veränderung der Finanzierungsstruktur hin zu einer Gleichbehandlung aller Träger finden wir prinzipiell richtig, es geht aber nicht von jetzt auf gleich, so etwas muss in Stufen erfolgen und für die Träger abgepuffert sein.“ Das sagt Susanne Kalbreier, Geschäftsführerin der AWO Jugendhilfe und Kindertagesstätten gGmbH aus Hannover und stellt damit die Frage des Weiterbetriebs der AWO Kitas im Spandauer Weg und in der Wiesenstraße in den Raum. „Bei einer solch rigorosen Umstellung der Finanzierung von Kindertagesstätten müssen gewachsene Strukturen und auch die unterschiedlichen Organisationsformen der Träger mitberücksichtigt und durch einen langsamen Wandel in ein neues Konzept überführt werden.“


Als freier Träger hat die AWO laut der  „Richtlinie zur Förderung der von freien Trägern betriebenen Kindertagesstätten“ eine Verdopplung der Eigenmittel von 3% auf 6 % zu leisten.
„Es ist nicht neu, dass freie Träger den Betrieb ihrer Kindertagesstätten mit Eigenmitteln betreiben“, so Susanne Kalbreier weiter. „Für die Berechnung der Betriebskosten werden zukünftig Pauschalen festgelegt, die sich nicht an der Realität der freien Träger orientieren. So decken zum Beispiel die Verwaltungspauschale oder die Gebäudepauschale nicht die realen Kosten.“


Die Pauschalen sind nach den neuen Regelungen an die tatsächliche Platzbelegung geknüpft, die monatlich gemeldet werden muss. „Freie Träger haben jedoch feste Ausgaben, die von monatlichen Schwankungen unabhängig betrachtet werden müssen“, betont Susanne Kalbreier. „Diese Mehrkosten sollen nun auch die freien Träger zahlen, ohne einen Einfluss auf die Kostenstruktur zu haben.“


Dabei stellt sich für die AWO die Frage, ob die Stadt Hildesheim überhaupt weiter Interesse an einer Trägervielfalt hat. Die enge Verbindung der AWO zum Gemeinwesen, die traditionelle Rolle als aktiver Verband in Stadt und Land Hildesheim und auch die jahrelange, gute Zusammenarbeit und Offenheit für umfängliche Angebote durch die AWO scheinen dabei jetzt keine Rolle mehr zu spielen. Susanne Kalbreier: „Bisher wurde zwischen Stadt und uns als Träger von Kindertagesstätten die Tradition der guten Kommunikation gepflegt. Seit Beginn dieses Jahres haben wir jedoch den Eindruck, dass über uns und nicht mit uns gesprochen wird. Wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt und  die freien Träger - wie es scheint - gegenseitig ausgespielt.“

Für die kommende Ratssitzung am 4. Juli 2011 erwartet die AWO  von der Stadt, dass die Kündigung des Betriebsführungsvertrages zurückgenommen wird. „Entweder, die AWO ist als Trägerin von Kitas in der Stadt noch gewollt, dann müssen wir in erneute, wirklich transparente und faire Verhandlungen eintreten“, fordert Susanne Kalbreier.  „Eine Weiterführung der Kindertagsstätten unter den momentanen Plänen ist für uns als AWO unmöglich. Die Stadt Hildesheim muss sich bewegen, damit nicht in Kürze die Schließung vieler Kitas droht und die Stadt dem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz nicht mehr gerecht werden kann.“





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